Chronik.
1875-1918
1875
Das Jahr, in dem die Geschichte der
Freiwilligen Feuerwehr Badenhausen begann. Für unsere Gemeinde
wird die Gründung durch die Niederschrift vom 24.01.1935 des
langjährigen Schriftführers Wilhelm Weber dokumentiert, der
u.a. schreibt:"Im Punkt 2 wurde beschlossen, am 06. April das 60
jährige Bestehen unserer Wehr zu feiern!" Gründungsjahr
der Freiwilligen Feuerwehr Badenhausen ist demnach 1875. Dokumente
liegen von 1875 leider nicht mehr vor.
1876-1879
Die
ersten Jahre der Freiwilligen Feuerwehr Badenhausen lassen sich
aufgrund fehlender Informationen nur in Zusammenhang mit der
Entwicklung des Feuerlöschwesens im Lande Braunschweig
erläuterrn.
Der Landtagsabgeordnete Friedrich Wilhelm
Reuter, der Vater der Braunschweiger Feuerwehren sagte zur
Neuorientierung des Feuerlöschwesens einmal:
"Nicht
kommandierende, undisziplinierte Menschenhaufen unwilliger Bürger
sollen die aktive Gefahrenabwehr übernehmen, sondern eine
Auslese gründlich in Brandbekämpfung ausgebildeter Männer,
die sich freiwillig und opferbereit zum Dienst in einer Freiwilligen
Feuerwehr bekannten!"
1879
Zu
beginn dieses Jahres verfügte die Freiwillige Feuerwehr
Badenhausen über 54 Mitglieder. Des weiteren Diensten 100 Mann
in der Ordnungsmannschaft, welche zur Bedienung der Pumpen n den
beiden vorhandenen fahrbaren Handdruckspritzen mit Saugwerk
erforderlich waren. Der Feuerwehrhauptmann war zu dieser Zeit der
Bürger Mackensen aus Badenhausen.
Statistik zu Anfang des
Jahres 1879: Einwohnerzahl 933, Wohnhäuser116, Feuerwehr 54/100
Männer, Spritzen mit Saugwerk 2, Druckschläuche 120 Meter,
Hydranten 1.
1880
Brand
in Badenhausen am Kirchweg das Haus Mügge. (alte Nummerierung
Nr. 46 heute nicht mehr vorhanden, unterhalb des Gründstückes
Römermann/Engelhardt) Gelöscht wurde hier mit den beiden
schon erwähnten Handdruckspritzen. Die Handbetätigung der
Spritzen erklärt übrigens die große Zahl der in der
Liste aufgeführten Ordnungsmannschaft von 100 Männern, die
im Bedarfsfalle die Pumpmannschaft abzulösen hatte.
1882
Brand
des Wohnhauses des Bäckermeisters Felbinger (heute am
Breitenanger 8)
1911
Im
außergewöhnlich trockenen Jahr 1911 brach ein Feuer im
Sägewerk der Gebrüder Roddewig (Am Johannisborn) aus und
vernichtete alles, da die Feuerwehr durch Trockenheit über zu
wenig Wasser verfügte.Eine anschauliche Schilderung zu diesem
Brande vom verstorbenen Frisörmeister Wilhelm Fricke: '''Dä
ölderen Semester, wenn se scharp nadenken dauet, möttet
seck up alle Fälle an dat Sunn`njahr 1911 erinnern. Dä
Jahrgang 97 word in den Jahre konfirmiert, deswegen hebbe eck noch
sau bannich in dä Erinnerunge. Dat Jahr het von Juni betz
Oktober oberhaupt nicht erregnet, ok kein Jewitter het egebn. Nachts
waß et kolt un an´n Dage heit. Dat Korn is noträip
eword´n. Grommet het dat Jahr nich egeb´n, dä
Wäischen wörrn verbrennt. Dä Drögnisse harre taur
Folge, dat dä meist´n Borne dröge wörrn. Damals
brenne dä Teigeläie und Sagewark von Gebr. Roddewig restlos
aff. Dat waß´n Riesenfeuer - un denn kein Water, da dä
Feuerwehr herre löschen könn´n. Ein Glück is et
damals ewest, dat et ganz windstille west is, süst wörre
nich blot dä ganze lange Reege, et wörre villichte dat
halbe Dörp affebrannt. Dat wörre´n Unglücke
worr´n wo man gar nich anne denken mach!"'''
1914
Die
Feuerwehr wurde zu einem Brand auf dem Posthof gerufen. Wie der Leser
weiß, gehörte Badenhausen zum Land Braunschweig und zum
Kreis Gandersheim. Badenhausen lag wie eine Halbinsel im Land der
Preussen, früher Königreich in Hannover: '''Nun zur
Geschichte; Vor dem 1. Weltkrieg, die Spritze der Feuerwehr musste
nicht mit Pferden bewegt werden, färbte sich eines Abends der
Himmel über Eisdorf blutrot. Das Sägewerk Burgholte brannte
lichterloh. Da in Badenhausen kein Alarm gegegben wurde, man war ja
im Braunschweigischen, beschlossen die Badehäuser Wehrmänner
den Eisdorfern zu helfen. Die Spritze wurde geholt, Pferde davor und
ab ging die Post in Richtung Eisdorf. Am Ortseingang, der abgesperrt
war, wurde die Wehr angehalten. Ein älterer trat heran und
sagte:" Was wollt ihr hier, das ist heute unser Feuer!" Wie
die Geschichte endete: Nach einigen Querelen nahm man die Hilfe an,
beim Vesper nach dem Brande hat man sich wieder versöhnt. In
beiden Gemeinden hat man noch lange hierüber gelacht. Der Brauch
wollte es, dass die Gemeinde nach Löschen des Brandes den
Wehrmännern ein Vesper spendieren müsste. Vielleicht wollte
man das in Eisdorf sparen ????'''
1918
Während
der Erntezeit im August schlug der Blitz in den Turm der St.
Martin-Kirche ein und äschert den Turmhelm komplett ein. Durch
diesen Blitzschlag wurden die Glocken völlig zerstört
1919
Der
erste Weltkrieg ist zu Ende. Einige Badenhäuser Wehrmänner,
die im Krieg waren, sind gefallen. Nachdem man die Verluste
verkraftet hatte, widmete man sich wieder den alltäglichen
Dingen und natürlich auch wieder der Feuerwehr.
Darüber mehr in den nächsten Kapiteln 1919 - 1932