Chronik
1933-1945
Hier beginnt eine Zeit, die auch in Badenhausen
tiefe Wunden gerissen hat. Es soll hier nicht auf die politische bzw.
kriegsvorbereitende Geschichte eingegangen werden. Vielmehr soll nur
der Wandel in der Feuerwehr Badenhausen dargestellt werden.
Wilhelm
Weber hat in seinen Protokollen festgehalten was viele Bürger
nicht wissen, da einige Dokumente erst später aufgetaucht sind.
Es soll hier aber immer nur ein kleiner Abriss dargestellt werden.
Nur die wichtigen und entscheidenden Protokolle werden als Abschrift
dargestellt.
Wir hoffen dass dieses Kapitel zum Nachdenken anregt
und aufzeigt in welcher schwiergen Lage auch die Wehrführung
steckte.
1933
Sollte Interesse für
"Formalausbildung" bei der Feuerwehr vorliegen, kann dass
Buch komplett kopiert werden.
1934
Am
26.02.1934 rückte die Wehr zur Bekämpfung eines Großfeuers
in Gittelde aus. Schon 1934 beteiligte sich die Wehr an 2
Luftschutzübungen, es wurden Trupps eingeteilt und diese sollten
selbstständig arbeiten.
1935
Zu beachten ist hier der Jubiläumsvermerk zum 60 jährigen bestehens der Feuerwehr Badenhausen'''.
1936
Zu
diesem Zeitpunkt gab es die ersten politischen Probleme bei der Wahl
des Hauptmannes. Die Hintergründe sind nur zum Teil bekannt und
sollen deshalb hier auch nicht ausgebreitet werden.
Die
politischen Machthaber vollziehen die "Angliederung an das zu
erwartende Reichsfeuerlöschgesetz" mit einheitlicher
Uniformierung, Gliederung und Dienstbezeichnung der Feuerwehren. Der
Landesverband bleibt allerdings noch bestehen.
1937
Keine
Unterlagen vorhanden.
1938
Das
Reichsfeuerlöschgesetz spricht von der Feuerwehr als einer
'''"straff organisierten, vom Führerprinzip geleiteten,
reichseinheitlich gestalteten, von geschulten Kräften geführten
Polizeitruppe unter staatlicher Aufsicht",''' wobei der
Freiwilligen Feuerwehr die Aufgabe einer "technischen
Hilfspolizeitruppe" zugedacht war.
1939
Unter
der Leitung der nicht wehrfähigen älteren Feuerwehrmänner
fand am 10.09.1939 eine Übung mit Hitlerjungen und Jungvolk
statt. Es darf hier nicht der Eindruck entstehen, dass es sich hier
um eine sogenannte Jugendfeuerwehr handelte. Die Hitlerjungen und das
Jungvolk wurden zwangsweise von den Feuerwehrmännern
herangezogen. Zwangsweise heißt hier, auf Druck der politischen
Machthaber.
1940
1941
Es
wurde bestimmt, dass jeder Kamerad am"Tag der Polizei" eine
Reichsmark zu spenden hat. Die Feuerwehrkameraden wurden zu
Straßensammlungen eingesetzt. Auf einer Versammlung erfolgte
die Unterweisung über die Benutzung einer Rauchmaske.
1942
Es ist hier
das letzte Protokoll, dass gefertigt wurde. Bis 1948 wurden vom
Schriftführer keine schriftlichen Aufzeichnungen hinterlegt.
Vorliegende Unterlagen und Bilder wurden beim Einmarsch der
Amerikaner verbrannt. Der Schriftführer Wilhelm Weber zeigte mir
im Garten, wo er sogar die Asche aus Angst vergraben hatte.
1945
Am
01.01.1945 bekämpften 6 Kameraden einen Schornsteinbrand am
Posthof. Am 30.09.45 wurde der regelmäßige Dienstbetrieb
nach Kriegsende wieder aufgenommen. Die totale Ausschaltung der
ursprünglichen ideellen Triebkraft der Gründungsjahre und
seiner Nachfolgejahrzehnte war schrittweise vollzogen worden.- Das
Ende der Feuerwehren ist in den Wirren des Kriegsendes mit
Bombenkrieg, Flüchtlingsströmen, endgültigem
staatlichen Zusammenbruch und Besatzungsmacht beschlossen. %0aUnser
Dorf mutet im Vergleich zu unzähligen Orten in deutschen Landen
wie eine Oase inmitten einer aus den Fugen geratenen Welt an. Die
wenigen Brandschadfälle während des 3. Reiches sind bereits
in den o.g. Jahren aufgeführt. %0aLaut mündl. Mitteilung
beschert das Jahr 1945 den Badenhäusern noch einen
Tieffliegerangriff, wobei versehentlich der Stall des Bauern Wilhelm
Lossie, Neuhütte 3 und die Stallung des Zimmermannes Ludwig
Apel, Neuhüttte 2 in Brand gesetzt wurden. "Gott sei dank"
wurde die Absicht der NS-Machthaber, die "Festung Harz" zu
verteitigen, als sinnlos erkannt und vereitelt. Am 11.04.1945 nach
Einmarsch der Amerikaner hatte der Wahnsinn ein Ende. Fast einen
Monat früher als das eigentliche Kriegsende am 8. Mai.